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Beitrag vom 20.10.2009
My Big Fat Greek Summer - My Life in Ruins
Iella Peter
In dem Nachfolger von "My Big Fat Greek Wedding" spielt die bezaubernde Nia Vardalos wieder die Hauptrolle. Die kitschig-schöne Sommerkomödie nimmt die ZuschauerIn mit auf eine Reise zu den...
... schönsten Stätten Griechenlands.
Wer kennt das nicht im Urlaub? Nervige Reisegruppen überall. Einer Heuschreckenplage gleich, schwärmen sie von einer Touristenattraktion zur nächsten und machen vor keinem Souvenir- oder Imbissstand halt. Georgia, amerikanische Geschichtsprofessorin für griechische Antike, muss sich ihren Aufenthalt in Griechenland zähneknirschend als Reiseführerin dieser Touristen verdienen. Gekommen war sie in das Land ihrer Vorfahren, um die Schönheit der antiken Stätten zu bewundern.
Die junge Frau hat, wie nicht anders zu erwarten, nicht besonders großen Erfolg bei ihren Reisegruppen. Die Akademikerin erhält laufend schlechte Bewertungen, da sie nicht bereit ist, ihre Tour zu Gunsten oberflächlicher Unterhaltung aufzupeppen. Und auch ihre Chefin ist Georgia keine große Hilfe. Ihr werden grundsätzlich die schwierigsten Touristinnen und schlechtesten Hotels zugeschoben.
Ihre neue Reisegruppe, mit der sie sämtliche Sehenswürdigkeiten Griechenlands besuchen soll, scheint wieder solch ein Albtraum zu sein. Ein klischeehaftes amerikanisches Ehepaar, das einen griechisch-orthodoxen Prediger völlig selbstverständlich mit "Rabbi" anspricht, ein arbeitssüchtiger Fast-Food-Vertreter, eine kleptomanische Rentnerin nebst Ehemann, ein bierseliges australisches Paar und zwei frisch geschiedene spanische Grazien. Abgerundet wird der Trupp noch von einem versnobten englischen Pärchen mit ewig nörgelnder Tochter im Schlepptau und zu guter Letzt von dem Amerikaner Irv, der zu jeder passenden und unpassenden Situation Witze reißt.
Als Krönung wird der Reiseführerin der vollbärtige und etwas verschroben wirkende Fahrer Procopi, verkörpert von Alexis Georgoulis, zugeteilt. Georgias Kollege Nico sieht dem Elend mit Begeisterung zu. Er ist der Star von "Pangloss Tours" und wittert seine Chance, die ungeliebte Kollegin loszuwerden.
Die Reise beginnt und Georgias staubtrockene Vorträge, die defekte Klimaanlage und Nicos hinterhältige Streiche sorgen für keine gute Stimmung in der Gruppe. Sie will über antike Ruinen referieren, während ihre Mitreisenden lieber Eis essen oder sich mit Andenken eindecken.
Erst Irv, gespielt von Oscar-Preisträger Richard Dreyfuss, öffnet der jungen Frau die Augen. Er zeigt ihr, dass Wissen auch auf bekömmlichere Art und Weise vermittelt werden kann, wie er es formuliert: "Sex sells". Georgia nimmt sich den Rat zu Herzen und berichtet auf der Fahrt zum Orakel von Delphi auch von der Schönheit des Orakels und den großen Festen, die damals ihr zu Ehren stattfanden. Und siehe da, auf einmal lauschen alle andächtig ihren Worten. Die zugeknöpfte Professorin verwandelt sich in eine charmante Begleiterin, die ihre Reisegruppe durch ihre leidenschaftliche und witzige Art verzaubert. Gleichzeitig wächst auch der Zusammenhalt und Spaß innerhalb der Reisegruppe.
An diesem Punkt verliert der Film ein wenig die Balance zwischen noch-romantisch und zu-kitschig.Georgia verliebt sich, wenn auch mit Hindernissen, in den sich als griechisches Ebenbild von einem Mann entpuppenden Procopi, welcher wie selbstverständlich ihre Liebe erwidert. Alle Probleme und anfänglichen Schwierigkeiten in der Reisegruppe lösen sich in Wohlgefallen auf und die sämtliche AkteurInnen sind glücklich.
Die griechische Lebenslust, genannt "Kefi", vermittelt sich der ZuschauerIn trotz dieses Kritikpunkts auf schöne Weise immer wieder in lustigen Pointen und Liebenswürdigkeiten. Die ewige Tanzlust der Griechen, selbst noch in den unmöglichsten Situationen zu erleben, machte Georgia anfangs noch verrückt. Letztlich merkt sie aber wie sehr sie diese herzliche Mentalität liebt und schätzt.
AVIVA-Tipp: Ein Film für die ganze Familie. Manchmal ein wenig zu kitschig geraten, fesselt "My Big Fat Greek Summer" die ZuschauerIn dennoch von der ersten Minute an und lädt dazu ein, sich anderthalb Stunden von griechischer Lebensart vorzüglich unterhalten zu lassen.
My Big Fat Greek Summer
Originaltitel: My Life in Ruins
USA 2009
Drehbuch: Mike Reiss
Regie: Donald Petrie
DarstellerInnen: Nia Vardalos, Richard Dreyfuss, Alexis Georgoulis, Alistair McGowan, Harland Williams u.a.
Verleih: 20th Century Fox/ Splendid
Lauflänge: 95 min.
Kinostart: 15. Oktober 2009
www.mybigfatgreeksummer.de
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